Das Kutscherspiel

(Autor unbekannt)

 

 

Zwar können hier nicht alle mitspielen, dafür wird es aber sehr rasant zugehen – insbesondere für eine Person, dem Kutscher!

Da dies Spiel auch für Hochzeitsfeiern geeignet ist, sei es an diesem Beispiel erklärt:

 

 

Personen:

Kinder, Jugendliche, Erwachsene

·         1 Spielleiter

·         11 Personen (z. B. das Brautpaar, ein Kutscher und 9 weitere)

 

Kategorie:

Aktion, drinnen, Opferspiel

 

Material:

·         11 Stühle, die so angeordnet werden:

 

  oo

  oo       Das sind die 4 Pferde an der Kutsche

o o  o     Die vorderen Räder mit dem Kutscher

o oo o     Die hinteren Räder mit dem Königspaar

 

Durchführung:

Das Brautpaar ist hier also das königliche Paar. Zum Kutscher sollte jemand gemacht werden, der schon den ganzen Tag auf Spiele gedrängelt hat und fit ist (warum, das ergibt sich aus der Geschichte). Die anderen Beteiligten werden laut Zufallsprinzip zum Mitmachen aufgefordert und platzieren sich auf die Stühle. Dann wird eine Geschichte vorgelesen, und jeder, dessen Name genannt wird (also Kutscher, die Räder, die Pferde, der König und die Königin) müssen jeweils bei Nennung eine Runde um den Pulk laufen.

 

Text:

Eines Tages - es war im Sommer an einem schönen Nachmittag - sagte die Königin (aufstehen und losrennen!!) zum König (ebenfalls aufstehen, usw. ...):

"Lass uns doch den Kutscher rufen und eine Fahrt über Land machen".

"Ah, das ist eine schöne Idee", sagte der König, und rief; "Kutscher!!!! - Kutscher, spann er die vier Pferde ein, wir wollen eine Fahrt machen."

Der Kutscher ging in den Stall, holte die Pferde und spannte sie vor die Räder. Sodann rief der Kutscher die Königin und den König, und bat sie, einzusteigen.

Ach, was war das ein schöner Tag. Die Sonne schien, ein laues Lüftchen wehte, die Räder klapperten über die Strasse, die Pferde schnaubten, und der Kutscher pfiff ein fröhliches Lied. "Ach, König", sagte die Königin, "was war dies eine hervorragende Idee. Und der Kutscher fährt uns ja so wunderbar!"

"Ja", sagte der König zur Königin, "da hast Du wohl recht. Und was für einen schönen Tag wir uns hier ausgesucht haben."

Plötzlich jedoch zogen dunkle Wolken auf. Es fing an zu regnen, blitzte und donnerte, die Pferde wurden unruhig, und bei dem nassen Wetter blieben die Räder auch nicht mehr so gut auf der Strasse.

"Oh, Kutscher, beeil er sich!" rief die Königin. Wir müssen schnell nach Hause, bevor die Pferde uns ausbrechen oder wir die Räder verlieren!"

"Jawohl!" rief der Kutscher, knallte mit der Peitsche, und bemühte sich, auf dem schnellsten Weg ins Schloss zurückzufahren.

Als sie wieder zuhause waren - der König, die Königin, der Kutscher, die Pferde und die Kutsche mit vier heilen Rädern - sagte der König: "Aber ein schöner Ausflug war es trotzdem, und wie gut, dass wir den Kutscher haben!"

 

Hinweis:

Zur Belohnung nach der Rennerei darf der Kutscher anschließend erst mal pausieren und ein paar Bier trinken.... Die Geschichte ist ziemlich garstig, aber ich bin Trauzeugin bei einer Hochzeit gewesen, und einer, der eigentlich gedacht hatte, er werde zum Trauzeugen erkoren, und dies passierte dann nicht, hat uns den ganzen Abend genervt, er wollte jetzt endlich mal ein Spiel sehen. Das bekam er dann auch.....

 

 

 

Eine weitere Variante – eingereicht von Uwe Wirth

 

Zusaätzlich zu den oben genannten 11 Figuren gibt es hier noch:

·         Tiefer, dunkler Wald = das Publikum

·         Stock und Stein = das Publikum

 

Sonst ist das Spielprinzip unverändert.

 

Geschichte:

 

Es war einmal vor langer Zeit, da fuhr ein König mit seiner Königin in einer schönen Kutsche, gelenkt von seinem treuen Kutscher, mit zwei stolzen Pferden über Stock und Stein durch einen tiefen, dunklen Wald. Der König vertraute seinem Kutscher, denn der Kutscher hatte die beiden schon immer wieder gesund und munter nach Hause in ihr stolzes Schloss gebracht. Deswegen hatte auch die Königin an diesem Abend keine Angst, durch den tiefen, dunklen Wald zu fahren und eventuell von irgendwelchen Dieben überfallen zu werden.

 

Ganz plötzlich rumpelte die ganze Kutsche. Die Pferde scheuten und drohten über Stock und Stein durch den tiefen, dunklen Wald zu flüchten. Der König fragte besorgt: "Kutscher, Kutscher, mein lieber Kutscher, mein herzallerliebster Kutscher was ist mit den Pferden los. Ist etwa das linke Hinterrad gebrochen, als du über Stock und Stein gefahren bist?". Darauf sagte der Kutscher zum König: " Nein mein König, ich glaube eher es war das rechte Hinterrad. Ist mit der Königin alles in Ordnung?" Daraufhin sagt die Königin zum Kutscher: "Kutscher, Kutscher, mein lieber Kutscher, mein herzallerliebster Kutscher, für mich klang es eher so, als ob das linke und das rechte Vorderrad gebrochen sind. Ist denn mit den Pferden alles in Ordnung? Es wäre schade, wenn sie über Stock und Stein durch den tiefen, dunklen Wald fliehen würden." Der Kutscher sagte zur Königin: " Nein, die Pferde sind nur beunruhigt. Ich werde einmal von der Kutsche absteigen und die Pferde beruhigen." Der König sagte zu seinem Kutscher: " Kutscher, Kutscher, mein lieber

Kutscher, mein herzallerliebster Kutscher, pass auf, dass du dich nicht verletzt, indem du auf Stock und Stein nachsiehst." Der Kutscher sagte zum König: "Nein, ich werde mich schon nicht verletzten. Ich werde auch gleich nachdem ich die Pferde beruhigt habe nach den Rädern sehen und nachsehen, ob die Kutsche noch voll intakt ist."

 

Der Kutscher stieg von seiner Kutsche und ging über Stock und Stein zu den Pferden und beruhigte die Pferde mit einigen ruhigen Worten. Danach ging er um die Kutsche, kontrollierte das rechte Vorderrad, dann das rechte Hinterrad, das linke Hinterrad und das rechte Vorderrad und zum Schluss die Kutsche. Danach stieg er wieder auf die Kutsche und nahm die Zügel der Kutsche wieder in seine Hand.

 

Der König sah seine Königin an und fragte dann den Kutscher: " Kutscher, Kutscher, mein lieber Kutscher, mein herzallerliebster Kutscher, welches von den Rädern war denn nun gebrochen?" Daraufhin sagte der Kutscher zum König: " Es war weder das rechte Vorderrad, noch das rechte Hinterrad, das linke Hinterrad und auch nicht das linke Vorderrad. Die Kutsche ist auch voll in Ordnung.

Es war wahrscheinlich nur ein großer Ast, der gegen die Kutsche geflogen ist und damit die Pferde scheu gemacht hat." Die Königin sagte zum Kutscher: " Kutscher, Kutscher, mein lieber Kutscher, mein herzallerliebster Kutscher, dann können wir jetzt unbesorgt aus diesem tiefen, dunklen Wald heraus fahren und in unser Schloss zurückkehren?" Der Kutscher sagte zur Königin: "Aber ja, meine Königin. Wir sind bald sicher wieder zu Hause. Ich werde die Pferde jetzt über Stock und Stein jagen, damit wir diesen tiefen, dunklen Wald so bald wie möglich verlassen können."

 

Der Kutscher trieb die Pferde an, die Kutsche rollte über Stock und Stein und fuhr bald aus dem tiefen, dunklen Wald auf den Hof des Schlosses. Der Kutscher stieg von der Kutsche, geleitete den König und die Königin aus der Kutsche, spannte die Pferde ab, kontrollierte noch einmal das rechte und linke Vorderrad und das rechte und linke Hinterrad und ging dann in den Stall, um die Pferde zu versorgen. Der König und die Königin waren sehr zufrieden mit ihrem Kutscher. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben

der König, die Königin, der Kutscher, die Pferde und die Kutsche auch heute noch in den Schloss vor den tiefen, dunklen Wald und fahren mit der Kutsche über Stock und Stein.

 

Verfasser unbekannt

 

 

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Quelle: www.unterhaltungsspiele.com